Im April 1991 wurde das Jüdische Museum in der Villa Heimann-Rosenthal eröffnet
Der Textilfabrikant Anton Rosenthal ließ die spätklassizistische Villa 1864 nach den Plänen des bekannten Architekten Felix Wilhelm Kubly bauen. Das Gebäude ist geprägt von kunstvollen Schmiedeeisenarbeiten, Fassadenmalereien und floralem Stuckdekor. Clara Heimann-Rosenthal verkaufte 1936 ihr Geburtshaus an den Gemeindearzt Dr. Oskar Burtscher und starb später nach der Deportation im KZ Theresienstadt. 1983 kaufte die Stadt Hohenems die Villa und baute sie später zum Jüdischen Museum um. Es wurde 1991 eröffnet und 2005 erneuert.
Das Jüdische Museum Hohenems als Museum mit internationaler Ausstrahlung erinnert an die landjüdische Gemeinde Hohenems und ihre vielfältigen Beiträge zur Entwicklung Vorarlbergs und der umliegenden Regionen. Es erzählt eine exemplarische Geschichte der Diaspora und es beschäftigt sich mit Jüdischer Gegenwart in Europa, mit Israel, mit Fragen des Zusammenlebens und der Migration. Dazwischen steht das Ende der Jüdischen Gemeinde von Hohenems, markiert durch die regionale NS-Geschichte, Antisemitismus, Vertreibung und Deportation.
Die Dauerausstellung im Jüdischen Museum dokumentiert die Geschichte der Jüdischen Gemeinde Hohenems und stellt individuelle Erfahrungen in den Kontext einer europäischen Geschichte von Migration, grenzüberschreitenden Beziehungen und Netzwerken. Darüber hinaus werden Sonderausstellungen, eine eigene Kinderausstellung, eine Bibliothek und ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm geboten. Zur Geschichte und Gegenwart der Hohenemser Diaspora kann in einer genealogischen Datenbank online recherchiert werden.
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag, Feiertag
10.00 bis 17.00 Uhr